Religion am Fernsehen

Eine Teilstudie des NFP 58 hat sich mit der Thematisierung von Religion in Schweizer Fernsehkanälen befasst.  >Schlussbericht.pdf

Hauptergebnisse:

In mehr als jeder dritten Sendung zu Sach- und Lebensweltthemen wird ein Bezug zu Religion hergestellt, auch in mehr als 25% der Trailer und Überbrückungen findet das statt.

Der Bericht sagt, dass dies zwar Einheimischen wegen der kulturellen Gewöhnung an christliche Symbole kaum auffallen dürfte, bei Personen mit einem Migrationshintergrund aber der Eindruck einer christlich geprägten Alltagskultur erweckt werde.

Die FVS hat sich z.B. im Juli 2010 bei der Tagesschau darüber beschwert, dass Beatrice Müller bei der Berichterstattung über die Katastrophe in Duisburg neben der Reaktion der deutschen Kanzlerin und des EU-Präsidenten auch eine Verlautbarung zum Betverhalten des Papstes wiedergab - obwohl der Anlass keinen religösen Bezug hatte, sondern im Gegenteil eine Woche später von einem Bischof der RKK die Katastrophe als Gottes Strafe bezeichnet wurde: http://www.frei-denken.ch/de/2010/08/buschof-zur-loveparade-gott-straft-aus-liebe/

Religionsbezüge, Symbole nach Sparten

Weiter stellt der Bericht fest, dass auf SF1 40% der Sendungen sich mit Religion befassen, deutlich mehr als in der Romandie 33% und im Tessin 35% und mit grossem Unterschied zu den untersuchten Privatsendern.

Bei SF1 ist werden in den Informationssendungen besonders viele Interview und Talkformate mit religiösem Bezug ausgestrahlt. Dazu gibt es jeder 2. fiktionalen Unterhaltungessendung religiöse Bezüge. Deutlich mehr als in der Romandie und im Tessin. Im Tessin fällt vor allem auch der hohe Anteil von Religionsbezügen in Kindersendungen auf, der auf SF1 und TSR nicht vorhanden ist.

Religion in Programmen

Zum Schluss versteigt sich der "wissenschaftliche Bericht" zu folgender Bemerkung:

"Politisch kann  man jedoch weiterhin darauf hinwirken, dass Religion und Religionsgemeinschaften zu denjenigen gesellschaftlichen Feldern gezählt werden sollte, die öffentlich relevant sind und damit zu den Gegenständen der professionellen und öffentlich finanzierten Medien gehören. "

Das offenbart die Grundhaltung der Studie aus der katholischen Universität Freiburg!