Hilfe für säkulare Flüchtlinge

Der Abfall vom Glauben kann lebensgefährlich sein. Personen, die wegen ihres Unglaubens in Gefahr sind, in die Schweiz zu fliehen, versuchen wir zu helfen. Und wir bieten denjenigen Unterstützung, die in der Schweiz angekommen sind.

Der Abfall vom Glauben ist gemäss dem "Rechtssystem" von 22 Ländern ein krimineller Akt. In 13 dieser Länder kann dafür sogar die Todesstrafe verhängt werden. Kein Wunder, versuchen immer wieder Personen, die nicht religiös sind, aus diesen Ländern wegzukommen. Sich als Atheist zu bekennen, kann aber auch in Ländern, die eigentlich keine solche drakonischen Gesetze kennen, lebensgefährlich sein. Denn Bedrohungen gehen nicht immer vom Staat aus. Oft sind es religiös-extremistische Kreise, die Ungläubige geradezu jagen.

Frau Hijab vor sich hertragend

Ein kleiner Teil der so in die Flucht getriebenen landet auch in der Schweiz oder versucht, hierher zu kommen. Einige von ihnen nehmen mit den Freidenkenden Kontakt auf, von anderen erfahren wir durch unsere Kontakte zu anderen humanistischen Organisationen. Wir versuchen, im kleinen Rahmen zu helfen.

Personen auf der Flucht

Wir prüfen Dossiers von Personen, die zu fliehen versuchen. Wir lassen über Personen, die die Gegebenheiten des jeweiligen Landes kennen, Angaben verifizieren, und nehmen zu Einzelfällen mit Schweizer Botschaften oder dem Staatssekretariat für Migration Kontakt auf.

Personen, die in der Schweiz angekommen sind

Im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen wir Personen bei Behördengängen, Gesuchen und dergleichen. Und wir versuchen, AsylbewerberInnen, die eine Unterkunft benötigen, auf Zeit bei Mitgliedern unterzubringen.

Vor allem aber bieten wir ihnen an den Treffen der Freidenkenden die Möglichkeit, sich mit Personen mit einer ähnlichen Weltanschauung auszutauschen. Anders als in ihrer alten Heimat können sie solche Gespräche hier in einer entspannten Atmosphäre und ohne Angst führen.

Humanistische Flüchtlingshilfe secular-refugees.ch 

Um künftig Personen, die aufgrund ihrer Religionsferne in die Schweiz geflüchtet sind, noch besser unterstützen zu können, haben die Freidenkenden Schweiz im März 2020 das Programm "secular-refugees.ch - eine humanistische Flüchtlingshilfe“ gegründet.

Nebst der Direkthilfe für Schutzsuchende leistet das Programm auch einen Beitrag an die Integrationsarbeit. Wir möchten den Austausch fördern zwischen den Flüchtlingen und den BewohnerInnen der Gemeinden, in denen sie leben. Zu diesem Zweck organisieren wir Kochabende, Stadtführungen, Lesegruppen etc.

Ausserdem möchten wir dazu beitragen, dass die Anliegen und Herausforderungen der nicht-religiösen Flüchtlinge von politischen AkteurInnen, Medienschaffenden und einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Und wir setzen uns für die Anerkennung von Apostasie als Asylgrund ein.

«Wegen meiner Texte und meines Aktivismus geriet ich in Bangladesch in eine lebensbedrohliche Situation. Deshalb kam ich in die Schweiz und lernte hier die Freidenker-Vereinigung kennen. Ich erhielt finanzielle Unterstützung, die mir viel geholfen hat. Viel wichtiger noch sind mir aber die Sympathie und das Vertrauen, das die Freidenker mir entgegenbrachten, und das Gefühl, in dieser katastrophalen Situation nicht alleine zu sein.»