Zukunft der Schweiz: Laizität und Toleranz

Stellungnahme der FVS zur Minarett-Abstimmung

Die FVS bedauert, dass die – abgesehen von der Einleitung der Präambel – säkulare Bundesverfassung nun um einen diskriminierenden, religionsspezifischen Artikel ergänzt wurde. Die Analyse des Abstimmungsergebnisses ist noch nicht abgeschlossen. Die Vox-Analyse wird erst in einigen Wochen vorliegen. Bereits eine Isopublic-Umfrage im April 2009 hatte jedoch ergeben, dass die Konfessionsfreien die Initiative deutlicher ablehnen würden (60 %) als die Reformierten (51%) und Katholiken (43 %).  reformiert. 22.4.2009 Der Politologe Michael Hermann stellte kurz nach der Abstimmung fest: „Wo es viele konfessionslose Personen gibt und Religionen somit bloss einen geringen Stellenwert einnehmen, sind die Zustimmungsraten am tiefsten ausgefallen.“ NZZ 2.12.2009

Dialog der Religionen gescheitert

Der jetzt von vielen Kommentierenden geforderte Dialog mit den Muslimen wird  nichts bringen. Die diesjährige Woche der Religionen der Interreligiösen Arbeitsgruppe Schweiz (IRAS-COTIS) hat gezeigt, dass das Interesse der breiten Bevölkerung, sich mit anderen Religionen zu beschäftigen, klein ist. Zudem hat dieser Verein es abgelehnt, die Veranstaltungen der FVS in den Veranstaltungskalender aufzunehmen. Der Rat der Religionen (SCR) hat sich ebenfalls als fruchtloser Weg des interreligiösen Dialogs erwiesen. Er wurde lediglich dazu benutzt, den Einfluss der organisierten Religion auf die Bundespolitik zu stärken. Die Exponenten des interreligiösen Dialogs in der Schweiz leben in einer Traumwelt. Das hat u. a. dazu geführt, dass im Kanton Luzern die Islamgemeinde wenige Wochen vor der Abstimmung ihren Antrag auf öffentlich-rechtliche Anerkennung deponiert hat und die Medien diese vierte Landeskirche unkritisch als Weg der Zukunft vermittelt haben. Nur die Privatisierung der Religionen – also die Trennung von Staat und Kirche – ermöglicht Gleichberechtigung und Toleranz! Zentralvorstand FVS