Weiterhin hohe Beiträge fürs Haus der Religionen

Bekanntlich haben wir uns im August zur Kulturbotschaft 2024-2027 des Gemeinderats von Bern geäussert. Leider hat unsere Stellungnahme keine Folgen gehabt und darum haben wir am 29.12.2022 eine weitere Medienmitteilung versendet.

Weiterhin hohe Beiträge fürs Haus der Religionen, aber kaum Kontrolle darüber. Eingaben der Freidenkenden Region Bern wurden nicht berücksichtigt.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Medienschaffende

Mit Unverständnis nehmen die Freidenkenden Region Bern die Mitteilung zur Kenntnis, dass der Gemeinderat von Bern die Kulturbotschaft genehmigt hat und insbesondere dem Haus der Religionen die Beiträge wieder erhöht. Damit wird, einmal mehr, der religiöse Bereich vor Sparmassnahmen verschont, während andere Institutionen (Bühnen Bern, Dampfzentrale, Einstein-Haus etc.) einsparen müssen.

Im August haben die Freidenkenden Region Bern ihre Antworten zur Vernehmlassung der Kulturbotschaft 2024-2027 des Gemeinderats von Bern eingereicht. Siehe dazu die Vernehmlassungsantwort FRB auf https://frei-denken.ch/news/2022-08-21/Antwort-zur-Vernehmlassung-der-Kulturbotschaft-2024-2027-des-Gemeinderats-von-Bern

Im Bericht über Ergebnisse der Vernehmlassung zur Kulturbotschaft wurden mehrere Forderungen und Kritikpunkte aus unseren Eingaben schlicht ignoriert. Dies sind namentlich folgende Punkte:

  • Die bisher im Leistungsvertrag Haus der Religionen “betreffend Betriebsbeiträge 2020-2023” vereinbarten Aufgaben wurden nicht oder nur mangelhaft erfüllt: Beim „projektbezogenen Aufwand“ wurden im 2021 für Kultur nur 16’477.65 deklariert. Was ist denn mit den restlichen 283’000.- passiert? Der stetig wachsende Anteil der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit wird konsequent ausgeschlossen, wie beispielsweise die Nacht der Religionen 2021 zeigte mit 24 verschiedenen Religionsgemeinschaften, aber ohne Agnostiker, Atheisten oder anders Religionsfreie.
    Es fand und findet keine ehrliche und transparente Leistungsbewertung statt, obwohl es um Steuergelder geht. Darum fordern wir:
  • Religion ist ein privates Interesse und braucht keine Unterstützung in Form von Kultur- oder anderen staatlichen Beiträgen. Wenn solche ausgerichtet werden, muss eine detaillierte Erfolgsrechnung eingereicht werden.
  • Die freiwerdenden 250’000 Franken (resp. neu 300’000.-) sollen für religionsfreie Kultur eingesetzt werden – beispielsweise für die genannten Kulturinstitutionen, die vom Sparbeschluss stark betroffen sind.

Wir fordern ausserdem, dass die Stadtberner Regierung endlich auf den Grossteil der Bevölkerung, nämlich die “Religionsfernen”, Rücksicht nimmt und Steuergelder in ihrem nicht-religiös geprägten Sinn verwendet. Insbesondere in Anbetracht der zunehmend klammen Finanzen der Stadt Bern finden es die Freidenkenden Region Bern absolut bedenklich, dass für religionsorientierte Aktivitäten weiterhin hohe Beträge gesprochen werden.

Mit freundlichen Grüssen
Für die Freidenkenden Region Bern