Im deutschsprachigen Raum kennt wohl fast jede und jeder Martin Perscheids Cartoons. Im Mittelpunkt stehen meist Menschen mit überlanger Nase. Sie figurieren oft in Alltagsszenen, in denen es beispielsweise um Beziehungsprobleme geht. Seine Cartoons werden tausendfach in den sozialen Medien geteilt, auf Facebook gibt es mehrere Fangruppen.

Spötter mit Realitätssinn

Besonders beliebt sind Cartoons, in denen er religiöse Figuren und Praktiken auf die Schippe nimmt. Sein Spott galt ebenso Anhängern von Verschwörungstheorien, in jüngster Zeit besonders auch Corona-Verharmlosern.

Martin Perscheid gewann mehrere Preise, unter anderem den renommierten Max-und-Moritz-Preis (2002) und den Frechen Mario (2019). Er veröffentlichte im Lappan-Verlag über 20 Bücher. Seine Werke erschienen in unzähligen weiteren Publikationen, so auch im frei denken. Und er zeichnete auch exklusiv für den Humanistischen Pressedienst (hpd) und dessen Cartoon-Rubrik Spott sei Dank!

Wir haben Martin Perscheid vor einigen Wochen angefragt, ob er die Titelseite der diesjährigen Herbstausgabe unseres Magazins gestalten möchte, die sich dem Thema Humor widmet. Er teilte uns mit, dass er das sehr gerne gemacht hätte, das Angebot aber aus gesundheitlichen Gründen "schweren Herzens ausschlagen" müsse.

Wir bedauern zutiefst, dass Martin Perscheid den Kampf gegen den Krebs verloren hat. Wir werden ihn in bester Erinnerung behalten und freuen uns, dass seine Zeichnungen weiterleben.

Andreas Kyriacou

Viele seiner Cartoons sind auf martin-perscheid.de zu sehen.