Jahresausklang mit frechen Texten

Wenn alle jubeln, weil "Gott" ein Kind rettet, während er anderswo andere in den Tod schickt, kann das fast nur aus der Realität stammen. Oder aus einer Weihnachtsgeschichte des fabelhaften Poetry-Slammers Patrick Armbruster. Kurzbericht zur Jahresendfeier der Zürcher Freidenkenden.

Patrick Armbruster

Am Sonntag, dem 16. Dezember trafen sich 35 Personen im Tibits Seefeld-Bistro zum Brunch zur Jahresend-Feier der Zürcher Freidenkenden, die ihren Jahresausklang meist terminlich etwa um die Wintersonnenwende ansiedeln. Nachdem sich die Gäste (inkl. vier Kids) am vielseitigen, leckeren Buffet mit einer ersten Portion Frühstück eingedeckt haben, galt die Aufmerksamkeit dem Star des Vormittags.

Der Winterthurer Schriftsteller und Poetry-Slammer Patrick Armbruster gehört zu den Top-Shots der Slammer-Szene und moderiert auch selbst nicht selten entsprechende Veranstaltungen. Diesmal hat er unsere Gruppe auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen, bei der ausgerechnet in der "Weihnachtsgeschichte" zwei Kinder starben. Umso schöner an der zynischen Geschichte, dass anderswo natürlich die Hand Gottes ein anderes Kind gerettet haben muss. In der Geschichte wurde die wundersame Rettung bejubelt - im Tibits-Blumenzimmer gab selbiges Grund zum Lachen.

In den Texten ging es nicht nur um den heiligen Geist, sondern auch um den trinkbaren Sprit aus der Flasche. Der verbale Streifzug durch menschliche Realitäten endete in einer Wagenburg, in der sich Patrick Armbruster zusammen mit den letzten RaucherInnen der Welt verschanzte, die ihre letzten Refugien ohne Rauchverbote verteidigten.