Säkularisierung / Schweiz: "Tausende verlassen die Kirchen" - Austritte nehmen deutlich zu

Artikel auf nzz-online vom 08.02.2017:

Während die Schweizer Reformationsstädte das 500-Jahr-Jubiläum zelebrieren, verlassen die Mitglieder in Scharen die reformierten Kirchen. In der Calvinstadt Genf, wo der Startschuss zu den internationalen Jubiläumsfeierlichkeiten fiel, gehören mittlerweile weniger als 10 Prozent der Bevölkerung der reformierten Kirche an. Gesamtschweizerisch ist nur noch knapp jeder Vierte reformiert. Im Jahr 1950 waren es noch doppelt so viele. Grund für diese Entwicklung sind vor allem die massenhaften Kirchenaustritte, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) für das Jahr 2015 zeigt.

Die Situation hat sich in den letzten Jahren noch verschärft: Immer mehr Leute treten jährlich aus – und das in allen Kantonen, ausser in Nidwalden. In Bern, Solothurn und im Jura wandten sich im vorletzten Jahr fast 5000 Leute von der reformierten Kirche ab (siehe Grafik) – das sind mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr 2000. Ähnlich hohe Austrittszahlen verzeichneten nur die reformierten Zürcher Kirchen in den Jahren 2009 und 2010. Damals schüttelte eine Reihe von Missbrauchsskandalen die katholische Kirche durch, was auch bei vielen Reformierten Skepsis gegenüber der Institution Kirche auslöste.

 

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