Freidenker erfreut über Annahme der PID-Vorlage

Die Freidenker-Vereinigung der Schweiz zeigt sich erfreut, dass die PID-Vorlage heute deutlich angenommen wurde. Sie ist nach Abstimmungen zur Sterbehilfe und zur eingetragenen Partnerschaft ein weiteres Zeichen dafür, dass das Selbstbestimmungsrecht in der Schweizer Bevölkerung einen hohen Rückhalt geniesst und dass religiöse Massstäbe kaum mehr eine Rolle spielen – gerade auch wenn es darum geht, über die Rahmenbedingungen für neue Technologien zu befinden.

Die angenommene Verfassungsänderung ist pragmatisch formuliert. Dies trifft auch auf das revidierte Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) zu, das nun in Kraft treten soll. So bleiben auch nach dessen Annahme nicht nur die Selektion nach Merkmalen wie Augenfarbe oder Geschlecht verboten, sondern auch das Auswählen von Embryonen, um ein so genanntes Retterbaby zu zeugen. Das Gesetz ist also in der vorliegenden Form ein typisch schweizerischer Kompromiss. Den vorwiegend religiösen Opponenten der PID-Legalisierung soll es selbstredend frei stehen, auch nach dem heutigen klaren Verdikt an der Urne das Referendum zu ergreifen. Die Freidenker sind aber zuversichtlich, dass es auch zum FMedG eine klare gesellschaftsliberale Mehrheit geben wird.