Genf: Kein Gebetsraum an der HEPIA!
Die "Coordination laïque genevoise" und die Genfer Sektion der FVS haben sich am 18. Juni 2013 per Pressemitteilung gegen den Gebetsraum an der Hochschule für Landschaftsgestaltung, Ingenieurwesen und Architektur HEPIA Genf ausgesprochen. Es gehe nicht an, dass ein öffentlicher Raum exklusiv religiösen Gruppen zur Ausübung ihres Kultes zur Verfügung stehe. Das stelle ein Verletzung der Verfassung dar, die in Art. 3 festhält: L’Etat est laïque. Il observe une neutralité religieuse. Il ne salarie ni ne subventionne aucune activité cultuelle. Die Direktion der HEPIA hat die Lehrerschaft nicht darüber informiert. Aus Angst vor Repressionen trauten sie sich selver nicht,öffentlich Stellung zu nehmen. Per Brief wurde der Président Conseil d’Etat et du Département de l’instruction publique, Monsieur Charles Beer, gefordert, dass 1. dieser Gebetsraum sofort geschlossen und wieder für den den SChulunterricht zur Verfügung gestellt werde und 2. eine Untersuchung eingeleitet werden über die Verantwortlichkeit der Direktion. 3. Dass der Staatrat und das Bildungsdepartement öffentlich und unmissverständlich versichern, dass er die Verfassung respektiert und damit die religiöse Neutralität und die Trennung von Staat und Religion in der staatlichen Bildung.
Tags darauf hat der Staatsrat reagiert und den entsprechenden Beschluss der Schulleitung aufgehoben.
Die "Coordination laïque genevoise" und die Genfer Sektion der FVS haben diesen Schritt am 20. Juni 2013 in einer Pressemitteilung gewürdigt und dabei bedauert, dass sich der Staatsrat nur ostentative kultische Handlungen auf öffentlichem Grund untersagt haben will und sich nicht klar und deutlich gegen jegliche kultischen Räume an öffentlichen Bildungseinrichtungen ausgesprochen hat. Zudem beklagen sie, dass die Lehrerschaft offenbar so eingeschüchtert wurde, dass sie sich nicht traute, öffentlich für die Laizität, die Grundlage des Kantons Genf einzustehen.