Luther ohne Mythos

Dass Luther sich umfangreich in menschenverachtendster Art und Weise etwa über die Frauen, die Ehe, Behinderte, sozial Benachteiligte und – natürlich – über die Juden geäußert hat, wird verschwiegen oder – wenn unvermeidbar – heruntergespielt oder als historisch bedingt relativiert. So beispielsweise von der ehemaligen Niedersächsischen Landesbischöfin Margot Käßmann in ihrer Funktion als Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 in ihrer Rede am 22.5.2012 in Wittenberg: „Und auch hinsichtlich der Gewalt macht Luther Bemerkungen, die uns heute verstummen lassen.“ Sie redet es klein, wenn sie von „Bemerkungen“ spricht, was Luther in umfangreichen Schriften ausführlich geschrieben und sicher auch gepredigt hat.

Hubertus Mynarek:   Luther ohne Mythos

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