"Landeskirchen" im Spiritual-Care-Pelz?

Gemäss NZZaS will der Bund an einer Deutschschweizer Universität einen Lehrstuhl für Palliativmedizin einführen. Bis heute ist das Fach nur an der Universität Lausanne eigenständig etabliert. In palliativmedizinischer Forschung und Lehre bestehe in der Schweiz Nachholbedarf, wie die jüngste Evaluation der Nationalen Strategie Palliative Care ergeben habe.

Ebenfalls in Planung sei eine Professur für Spiritual Care, einen Teilbereich der Palliative Care, an der Universität Zürich. Initianten sind die katholische und die reformierte Kirche des Kantons. Die Professur soll in der medizinischen Fakultät angesiedelt und ökumenisch besetzt werden. Vorbild ist die bisher einzige europäische Professur für Spiritual Care in München. Verhandlungen über die Finanzierung im Gange.

Nachdem die Menschen immer weniger Rat bei den "Landeskirchen" suchen, soll nun diesen also via Universitäre Palliativ-Care-Ausbildung und die Spitäler – quasi inkognito – der Zugriff auf Personal und Patienten ermöglicht werden? Und die Finanzierung? Via die "Landeskirchen" etwa, die sich das dann als Dienst an der Allgemeinheit via Staatsbeiträge wieder von den SteuerzahlerInnen bezahlen lassen? Was da inhaltlich etwa zu erwarten ist, zeigte der Auftritt der St. Galler Palliativ-Therapeutin und Theologin Monika Renz, die u.a. im Club über Sterbehilfe – mit priesterlich anmutender Arroganz – behauptet, sie wisse, was Sterbende, die sich nicht mehr verbal artikulieren können, brauchen und sagen wollen und sie könne das den Angehörigen ausdeutschen. Wer bitte schützt Kranke und Sterbende vor solchen Übergriffen?