Kt. LU: "Regierung lädt zur Wallfahrt" – reine katholische Propaganda?

Kipa

: "Die katholische Kirche und die Luzerner Kantonsregierung laden gemeinsam zur traditionellen Luzerner Landeswallfahrt nach Einsiedeln." Da reibt man sich die Augen und fragt: Warum tut die Regierung das? Tut sie das überhaupt? Auf der Webseite des Kantons finden sich zum Stichwort "Landeswallfahrt" nur zwei Treffer: zum historischen Museum und zum Staatsarchiv. Das ist sachgemäss. http://www.historischesmuseum.lu.ch/sammelmappe_richtenstrafen.pdf http://www.staatsarchiv.lu.ch/bauernkrieg_nlz_beilage.pdf

Das Gegenteil ist offenbar wahr: "Daran nimmt regelmässig eine (inoffzielle) Delegation der Regierung und des Kantonsrates teil."

Jürg Schmutz, Staatsarchivar des Kantons Luzern, schreibt im Jahr 2011:

«Die Luzerner Landeswallfahrt nach Einsiedeln beruht nicht auf einer langen, auf das Spätmittelalter zurückgehenden Tradition, sondern geht im Wesentlichen auf einen Dank- und Bittgang nach den Freischarenzügen zurück. Trotz dem offiziös anmutenden Titel ‹Landeswallfahrt› handelte es sich nie um eine offiziell im Namen der Regierung oder des Parlaments durchgeführte, sondern um eine private, durch den Volksverein, den Frauenbund und die Priesterschaft organisierte Pilgerfahrt. Die Regierung wurde in der Regel eingeladen und nahm mit einer Delegation an der Wallfahrt teil. Vor zehn Jahren ist die Landeswallfahrt nach Einsiedeln erfolgreich wiederbelebt worden.»

Quelle: http://www.luzerner-landeswallfahrt.ch/die-geschichte-der-luzerner-wallfahrt/ aufgerufen am 26.3.2012