Sterbehilfe: Nachfrage steigend

Gemäss Angaben der Sonntagszeitung ist die Zahl der Fälle von Sterbehilfe in der Schweiz gestiegen. 144 Menschen haben die Hilfe in den Dignitas-Räumlichkeiten in Pfäffikon ZH erhalten. Lediglich fünf davon waren Schweizer. Auch Exit hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen in den Tod begleitet. 2010 waren es 257, 2011 über 300. Exit-Vizepräsident Bernhard Sutter erklärt die Zunahme mit der Tatsache, dass die Menschen immer älter werden. «Das Durchschnittsalter der begleiteten Sterbenden war nochmals höher und lag vergangenes Jahr bei 76 Jahren.» Hinzu komme, dass eine «selbstbestimmte und selbstbewusste Generation» nun alt werde. Ausserdem werde die Organisation Exit, die dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert, immer bekannter. Dem Verein sind vergangenes Jahr mehrere Tausend Mitglieder beigetreten. Insgesamt sind es schweizweit knapp 80 000 Menschen. Bei den jährlich rund 1400 Suiziden in der Schweiz beträgt der Anteil der Männer fast drei Viertel. Anders sieht es bei den assistierten Suiziden aus, dort sind die Frauen in der Überzahl. Bei Dignitas waren es fast doppelt so viele Frauen wie Männer, bei Exit machen Frauen mehr als die Hälfte aus. Der hohe Anteil lässt sich erklären: Männer tun sich sehr viel häufiger Gewalt an, wenn sie aus dem Leben scheiden.

Das Auftreten der Polizei ist offenbar vielerorts nicht angepasst. Es besteht absolut kein Grund, bei einem von einer Sterbehilfeorganisation gemeldeten Suizid mit Blaulicht aufzufahren und das ganze Quartier in Aufruhr zu versetzen. Vorbildlich reagiert offenbar die Zürcher Polizei, deren Vertreter sogar in Zivil erscheinen.

Ganzer, etwas tendenziöser Artikel: http://www.sonntagszeitung.ch/home/artikel-detailseite/?newsid=207531