„Eine brandgefährliche Rede“

Dr. theol. habil. David Berger, früher Herausgeber der Zeitschrift „Theologisches“, mit einer Professur an der Päpstlichen Akademie des Heiligen Thomas von Aquin, kommentiert die Rede des Papstes im Deutschen Bundestag. Auffallend ist das Unverständnis darüber, was der Papst verklausuliert tatsächlich gesagt hat.

Denn das vom Papst postulierte Naturrecht ist nicht demokratischen Abstimmungen anheim gegeben und völlig unabhängig von religiösen Bekenntnissen. Es bindet alle Menschen und Völker aller Zeiten vor jeder demokratischen Abstimmung. Wo ein Staat sich nicht an diese von Benedikt favorisierte Rechtsbasis hält und z.B. gleiche Recht für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften einführt, wird er zur "Räuberbande" (Benedikt zitiert hier Augustinus). Das Naturrecht bildet die ideologische Basis für den Vatikan, auf der er auf völkerrechtlichen Konferenzen mit Staaten wie Saudi-Arabien und dem Iran eng zusammen arbeitet, um dort einen Abbau von Frauen, Religionskritiker und Homosexuelle diskriminierenden Gesetzen zu verhindern. Wenn man diese Zusammenhänge bedenkt, die sich eindeutig aus dem gesamten Denken Benedikts und den Interventionen des Vatikans in den letzten Jahren in gesellschaftlichen Fragen ergeben, ist man sehr verwundert, wie positiv diese Rede auch von jenen aufgenommen wurde, die seit vielen Jahren eben jene menschenverachtenden Aktionen des "Heiligen Stuhls" hart kritisieren.

Ganzer Artikel auf:  http://hpd.de/node/12025

Schlagworte