ASLP unterstützt Tessiner Lehrer
Die Sektion Tessin der FVS unterstützt den Rekurs des Lehrers, der 2010 – 20 Jahre nach dem Urteil des Bundesgerichtes gegen das Kruzifix im Schulzimmer der Gemeinde Cadro – gegen das Anbringen des Kruzifixes im Gang des Schulhauses von Cadro beim Staatsrat des Kantons Tessin Beschwerde eingelegt hat. Der Staatsrat hat die Beschwerde mit 3 zu 2 Stimmen abgewiesen. Der Rekurs wird beim Verwaltungsgericht Tessin eingereicht.
Kurzfassung Pressemitteilung deutsch:
Die Tessiner Freidenker äussern grosse Besorgnis darüber, dass das Neutralitätsgebot politischem Kalkül geopfert wurde. Der Staatsrat hat sich mit seiner Entscheidung gegen ein Bundesgerichtsurteil gestellt, das seinerzeit gegen die gleiche Gemeinde ausgesprochen worden war. Er stützt somit das Vorgehen der Schulbehörde, die ihrerseits auf Druck des Kirchenrates das Kreuz wieder in der Dorfschule hat aufhängen lassen.
Bedenklich mutet zudem an, dass man vordergründig die „christlichen Wurzeln des Abendlandes“ verteidigt, jedoch tatsächlich grundlegende Werte unserer Gesellschaft wie die Selbstbestimmung des Einzelnen, die Freiheit des Gewissens und der Weltanschauung, aufs Spiel setzt. Diese Haltung zeigen auch die Mehrheitsverhältnisse in der Regierung: haben sich doch die zwei Vertreter der Lega und jener der CVP für das Kruzifix ausgesprochen.
Die ASLP Ticino stellt sich voll hinter den Lehrer, dessen Beschwerde eben abgelehnt wurde und wird ihm auch auf dem künftigen Weg durch die Instanzen beistehen. Gegen das Urteil des Staatsrates wurde bereits Rekurs eingelegt. Die ASLP wird auch alle weiteren politischen Bestrebungen unterstützen, um die Kreuze, die immer noch zahlreich in öffentlichen Räumen hängen, endgültig ins Private zu verbannen.
Pressemitteilung im italienischen Original: