„Schlagseite zugunsten der Kirchen“

hpd Die deutsche Religionspolitik muss nach Einschätzung von Wissenschaftlern des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster reformiert werden. Die christlichen Grosskirchen würden in vielerlei Hinsicht bevorzugt. Sie werden in Zukunft grosse Umbrüche zu erwarten haben.

Der Staat bevorzuge die christlichen Großkirchen in vielerlei Hinsicht, zugleich benachteilige er Minderheitsreligionen wie den Islam, kritisierte Politikwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Willems vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster im Nachgang zu einer Tagung über Religionsfreiheit. „Das bedarf einer Korrektur. Sonst wird gegen das Gleichbehandlungsgebot im neutralen Staat verstoßen.“ Jurist Prof. Dr. Fabian Wittreck sagte, das Religionsverfassungsrecht sei zwar „auf dem Papier für die wachsende religiöse Vielfalt gut gerüstet“. In der Praxis werde es aber derzeit noch nicht entsprechend angewandt. „Da haben die Kirchen in Zukunft große Umbrüche zu erwarten.“

Die Wissenschaftler äußerten sich nach der Cluster-Tagung „Freiheit, Gleichheit, Religion“. Experten verschiedener Fachrichtungen befassten sich auf Einladung der Sozialethikerin Heimbach-Steins und des Theologen und Menschenrechtsexperten Dr. Daniel Bogner mit dem Thema „Religionspolitik als neue Herausforderung“. Heimbach-Steins und Bogner forschen am Exzellenzcluster im Projekt A16 „Das Ethos der Religionsfreiheit. Politisch-ethische und theologische Dimensionen“.

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