Regensburg: Kreuz muss weichen
"Erstmals hat der Kruzifix-Beschlusses des Bundesverfassungsgerichtes im bayerischen Regensburg konkrete Folgen.
Vier bis fünf Fälle von Kreuzabnahmen registriert das Bayerische Innenministerium pro Jahr, bei einer Zahl von 33.000 Klassenzimmern liegt dies im unteren Promillebereich. In der Diözese Regensburg wurden nach MZ-Informationen seit Wirksamkeit des Urteils eine Handvoll Fälle registriert, nicht alle kamen an die Öffentlichkeit.
Schule ist Kaderschmiede der Diözese
Dass es nun das Albertus-Magnus-Gymnasium getroffen hat, die Kaderschmiede des Priesternachwuchses der Diözese, verleiht der Sache besondere Brisanz. Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml machte hier Abitur. Die Schule steuert gerade dem Höhepunkt des Albertus Magnus Jubiläumsjahres zu, an der die Schüler in vielfältiger Weise beteiligt sind. In Bayern 2 wurde am Sonntag um 8 Uhr in „Kirche und Welt“ sogar ein Hörbild gesendet, freute sich Schulleiter Dr. Wilhelm Pfaffel. Die Eltern der Klasse 7 b wurden von Vorgang offiziell am Ende eines Elternabends informiert.
Der Betreiber der Kreuzabnahme, ein promovierter und habilitierter Physiker an der Universität, saß im Kreis der Eltern und gab sich nicht zu erkennen. „Die Klassleiterin hat es mir geraten“, bekannte der Atheist gegenüber der MZ. Dabei erwähnte er, dass die Sache mit dem Kreuz eigentlich nur ein „Abfallprodukt“ gewesen sei. Er habe sich darüber empört, dass ohne sein Wissen in der Klasse seines Sohnes zwei Jahre lang zu Unterrichtsbeginn gebetet worden sei. Das habe er sich im Gespräch mit der Schulleitung verbeten. „Und wenn man schon dabei ist, nimmt man das Kreuz natürlich auch gleich mit.“
Eltern sollen ihre Meinung äußern
Das schlichte Kreuz ist weg. Seitdem ist dort, wo es einmal war, ein weißer Fleck und es gibt jeden Tag um 8Uhr einen neutralen „Gutenmorgen-Kreis“. Die Eltern der anderen Kinder nahmen die Nachricht zunächst stillschweigend zur Kenntnis. Doch im Anschluss wandten sich sechs Elternpaare an die Klassenelternsprecherin. Sie sagten: „Das Kreuz einfach abhängen, über die Köpfe der anderen 32 Eltern und Kindern hinweg, das finden wir nicht okay. Wir sind zwar nicht jeden Sonntag in der Kirche. Aber wenn wir in einem anderen Land sind, müssen wir uns auch an die Gebräuche halten.“ Die Familie der Kreuzgegner ist 2006 aus dem englischsprachigen Ausland eingereist. Vier Eltern formulierten daraufhin einen Brief an den Kreuzgegner. Alle anderen Eltern wurden gebeten, ihre Meinung zur Kreuzabnahme zu äußern. Diese Statements werden als Anhänge beigefügt."
Der Vater legt Wert auf folgende Feststellung:
"Fakt ist, dass es kein Kreuz und keine Gebete mehr gibt. Deshalb wurde nun eine Medienkampagne gegen mich bzw. meinen Sohn gestartet. Siehe auch: http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/kreuz_beeintraechtigte_schulis/606771/kreuz_beeintraechtigte_schulis.html"