Druidentum in Grossbritannien als Religion anerkannt

Sie himmeln die Sonne an und beschwören Geister, die aus Flüssen aufsteigen: Druiden glauben an Naturgötter. In Großbritannien dürfen sie ihr Heidentum jetzt offiziell als Religion leben - mit allen Steuervorteilen.

Druiden ähneln nicht selten Miraculix, dem Weißbärtigen aus den Asterix-Geschichten, der Zaubertränke anrührt. Auch die wirklichen Vertreter des Naturglaubens tragen häufig Bärte und Kutte. Viele Druiden treffen sich regelmäßig in Südengland am Steinkreis von Stonehenge. Sie beten die Sonne an, verehren die Kräfte der Natur wie Blitz und Donner.

In Großbritannien können sie ihren heidnischen Glauben jetzt offiziell als Religion ausleben. Die zuständige Kommission hat das Druidentum als gemeinnützig eingestuft. Die Verehrung von Naturgottheiten könne als "religiöse Aktivität" gesehen werden, urteilte die britische Charity Comission. Damit erhalten Druidengemeinschaften Steuerermäßigungen für Spenden; sie sind darin jetzt den christlichen Kirchen gleichgestellt. Die Entscheidung verschaffe der alten Tradition eine "neue Gültigkeit", sagte Phil Ryder, der Vorsitzende des Druidennetzwerks.

Jedoch sei das Einkommen der Gemeinschaften zu gering, als dass sich der Vorteil bemerkbar machen würde, erklärte das britische Druiden-Netzwerk: "Wir haben uns nicht deswegen um den Status beworben, sondern weil wir es aus rechtlichen Gründen mussten", sagte Ryder der BBC.

Fast fünf Jahre hatten Druiden für eine Anerkennung durch die Kommission für Stiftungen und Wohltätigkeitsorganisationen gekämpft.

Voraussetzung für die Anerkennung ist der Nachweis eines schlüssigen und ernsthaften Glaubens an höhere Wesen und einen moralischen Rahmen für die Gemeinschaft. Der Antrag war zunächst abgelehnt worden, in den vergangenen Tagen traf die Kommission dann jedoch eine positive Entscheidung.

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