Nationalrätin SP

Ich zahle keine Kir chensteuern, weil ich nämlich schon vor vielen Jahren aus der reformier ten Kirche ausge treten bin. Ich kann mit der Institution Kirche nicht viel anfangen. Schon früher im schuli schen Religionsunterricht habe ich sie in Frage gestellt. Ich glaube zwar eigentlich, dass es eine höhere Macht gibt. Ich selber aber kann mich in keiner Religion wirk lich wiederfinden. Historisch gesehen ist es so, dass die Religionen oftmals Ursa che von Krieg und Zwietracht waren. Wenn sich die Kirchen heute zusätzlich zum Staat sozial oder auch in der Jugend arbeit engagieren, begrüsse ich das zwar durchaus. In der Regel aber helfen die Kirchen den Armen nur punktuell, über Almosen und Kollekten. Mein Ziel ist es dagegen, dass in unserem Sozialstaat je der Unterstützung bekommt, der sie braucht. Ich möchte auch an den politi schen Grundlagen mitarbeiten, dass wir eine gute Entwicklungshilfe machen und einen entsprechenden Betrag zur Verfü gung stellen. Kirchliche Entwicklungs hilfe jedoch hat für mich von ihrem Ur sprung her viel mit Mission zu tun.

Tages-Anzeiger 12.12.2008