Freidenker 09/2002.pdf

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(file: @@Freidenker-200209.pdf@@)Humanismus für die Welt verpflichtet, auch den künftigen Generationen. Humanisten sind überzeugt, dass die Moral Teil der menschlichen Natur ist und auf Verständnis und Mitgefühl für andere basiert und keiner externen Sanktionen bedarf. 2. Humanismus ist rational. Er nutzt die Wissenschaft in kreativer und nicht in destruktiver Weise. Humanisten sind davon überzeugt, dass die Lösung der Weltprobleme im menschlichem Denken und Handeln liegen und nicht in einer übergeordneten Macht. Humanisten setzen sich für Wissenschaft und freie Forschung zur Bewältigung der Probleme der menschlichen Wohlfahrt ein. Aber sie sind ebenso überzeugt, dass Wissenschaft und Forschung von humanistischen Werten geleitet sein müssen. Die Wissenschaft gibt uns zwar die Mittel, aber die humanistischen Werte müssen das Ziel definieren. 3. Humanismus unterstützt Demokratie und Menschenrechte. Humanismus bezweckt die möglichst freie Entfaltung jedes menschlichen Wesens. Demokratie und Entwicklung sind eine Frage des Rechtes. Die Prinzipien von Demokratie und Menschenrechten können auf viele menschliche Beziehungen angewendet werden, sie sind nicht auf Regierungsmethoden beschränkt. 4. Humanismus koppelt die persönliche Freiheit mit sozialer Verantwortung. Humanismus strebt eine Welt an, in der freie Menschen sich der Gesellschaft gegenüber verantwortlich fühlen und sich ihrer Abhängigkeit von und Verantwortung für die Natur bewusst sind. Humanismus ist aber undogmatisch und setzt sich für entsprechende Bildungsinstitutionen frei jeder Indoktrination ein. 5. Humanismus ist eine Antwort auf das weitverbreiteten Bedürfnis nach einer Alternative zu den dogmatischen Religionen. Die grossen Religionen der Welt berufen sich alle auf Offenbarungen, welche für alle Zeit und für alle Menschen gelten sollen. Im Gegensatz dazu erkennt der Humanismus, dass verlässliches Wissen über die Welt und uns selbst nur aus einem ständigen Prozess von Beobachtung, Auswertung und Überprüfung gewonnen werden kann. 6. Humanismus schätzt die künstlerische Vorstellungskraft und die Anstösse zu Veränderung, die uns die Kunst vermittelt, sowie die Bedeutung von Literatur und Musik, bildender Kunst und Theater für die persönliche Entwicklung und Erfüllung. 7. Humanismus zielt auf maximale Erfüllung des Lebens durch die Pflege eines verantwortungsvollen und kreativen Lebensstils und bietet ethische und rationale Mittel um die Herausforderungen der Zeit zu bewältigen. Humanismus ist eine Lebensweg für jedermann, überall auf dieser Welt. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, was eine säkulare humanistische Haltung für ihr persönliches Leben bedeuten kann. Wir sind überzeugt, dass Forschungsfreiheit, wissenschaftliche Methoden und eine nicht eingeschränkte Vorstellungskraft es uns ermöglichen werden, in Frieden und mit gegenseitigem Respekt und Mitgefühl die Probleme unserer Welt anzugehen. Wir rufen alle gleichgesinnten Menschen dazu auf, sich uns anzuschliessen und die Ziele des Humanismus zu unterstützen." verabschiedet am IHEU Kongress 2002. (Übersetzung Reta Caspar) FREIDENKER 9/02 Amsterdam-Deklaration 2002 Zum 50. Geburtstag der Internationalen humanistischen und ethischen Union IHEU ist in Amsterdam eine Neufassung ihrer Grundlagen und Prinzipien verabschiedet worden. Die FVS ist assoziiertes Mitglied der IHEU. "Humanismus ist das Ergebnis einer langen Tradition von Freidenkertum, das viele der grössten Denker und kreativsten Künstler der Welt inspiriert und die Entwicklung der Wissenschaft ermöglicht hat. Folgendes verstehen wir als die Fundamente eines modernen Humanismus: 1. Humanismus ist eine ethische Haltung. Er stärkt den Wert, die Würde und die Autonomie des Individuums und das Recht jedes menschlichen Wesens auf grösstmögliche Freiheit, die mit jener anderer kompatibel ist. Humanisten fühlen sich der Menschheit THEMEN in diesem FREIDENKER IHEU-News 2 "Engagiert und menschenfreundlich" 3 FVS-BotschafterInnen gesucht 3 Religiosität und Gesundheit 4 Freidenkerspende 2002 5 Ökonomie für den Menschen 6 1 International Humanist Award 2002 Anlässlich des Jubiläumskongresses im Juli in Amsterdam wurde der diesjährige International Humanist Award verliehen. Aus der Rede von Roy Brown, Vizepräsident der IHEU: "Wenn wir auf die letzten 50 Jahre zurückschauen – das post-koloniale Zeitalter – sehen wir viele mutige Ansätze, den ärmsten Nationen aus ihrer Armut zu helfen. Die reichen Länder haben Milliarden an Entwicklungsgeldern gespendet um in der 3. Welt Infrastrukturprojekte wie Dämme, Strassen, Eisenbahnen, Kraftwerke etc. zu realisieren. Dahinter stand der Glaube, dass die armen Länder vor allem Kapital benötigten. Fast alle Hilfe wurde deshalb in Form von Kapital geleistet und grosse Teile davon sind in den militärischen Bereich geflossen. Nur sehr wenig wurde direkt zum Wohl der breiten Bevölkerung eingesetzt. Auf Druck des Internationalen Währungsfonds wurden im Gegenteil bei finanziellen Problemen zuerst die Sozialprogramme zurückgefahren. Heute leben mehr Menschen – über 11/2 Milliarden – in absoluter Armut als je zuvor in der Geschichte. Amartya Sen, Nobelpreisträger für Ökonomie von 1998, ist einer jener wenigen Menschen, die ihre Sicht der Welt geändert haben. Er stellt die einfache Frage: 'Was ist der Zweck der Entwicklung?'. Seine Antwort: 'Die Vermehrung der individuellen Freiheit: Die Ausdehnung der Wahlmöglichkeiten jedes einzelnen Menschen'. Eines der Probleme ist die Art, wie wir Entwicklung messen. Jedermann kennt das 'Bruttosozialprodukt' (BSP) als Mass für die Wirtschaftskraft eines Landes. Dieses Mass verdeckt aber verschiedene andere Entwicklungen, insbesondere das Mass der Ungleichheit. Ein Freund von Amartya Sen, der verstorbene Mabub ul Haq vom United Nations Development Program (UNDP )hat ein neues Mass vorgeschlagen, den 'Human Development Index' (HDI). Dieser Index berücksichtigt neben der Wirtschaftskraft auch die Lebenserwartung, den Ausbildungsstand und die Geschlechtergleichheit. Der Index wird nun jährlich vom UNDP publiziert. Ein Vergleich von BSP und HDI ist sehr erhellend: Während zum Beispiel Saudi-Arabien beim BSP wesentlich höher liegt als Sri Lanka, sieht die Reihenfolge beim HDI gerade umgekehrt aus. Menschen in Kerala, ei- IHEU-News nem der ärmsten Staaten Indiens haben einen höheren HDI als schwarze Amerikaner, die in der reichsten Nation der Welt leben. In seinem Buch 'Entwicklung als Freiheit', das zum Klassiker geworden ist, voAmartya Sen tiert Amartya Sen für eine gezielte Investition in die Gesundheit und Ausbildung von Frauen und Mädchen und für eine neue Sichtweise: Frauen sollen nicht mehr als Objekte, sondern als Akteurinnen der Entwicklung wahrgenommen werden. Investitionen in Menschen also sind nötig, in demokratische Strukturen und in die gerechte Verteilung des Wohlstandes innerhalb der Staaten. Es ist mir eine grosse Ehre und Freude Ihnen, Professor Amartya Sen, heute den International Humanist Award 2002 zu übereichen." (Mehr zum Thema: Büchertisch, Seite 6) Südafrika: Blutige Saison der Grausamkeit Wieder einmal ist sie vorüber, die Saison der grausigen und blutigen Rituale im Namen alter Tradition. Am Sonntag, 14. Juli, war der letzte Tag der Initiations-Periode, die in vielen Teilen des ländlichen Südafrika immer noch von der schwarzen Bevölkerung "gefeiert" wird. Die schockierende diesjährige Bilanz nach Angaben der Polizei: 24 Jugendliche starben an der Schwelle der "Mannwerdung" an verpfuschten Beschneidungen und brutalen Schlägen. Für viele andere ist der Alptraum noch nicht zu Ende. Über hundert Opfer mussten mit Wundbrand und Blutvergiftungen hospitalisiert werden. Ein Junge musste die Amputierung seines Penis erleiden, ein anderer die Amputierung seiner beiden Beine. Aber selbst all jene, die dem Gemetzel ohne grösseren physischen Schaden entkamen, dürften bis an ihr Lebensende die psychischen Narben ihres "grossen Tages" tragen. Die Initiations-Schulen öffnen in jedem Jahr Anfang Juni. Wenn nach sechs Wochen Teilnahme am Vorbereitungsunterricht alle Gesänge und alle Einzelheiten der Rituale einstudiert sind, naht der Tag des barbarischen Aktes. Die Initianden, in der Regel zwölf- bis sechzehnjährige Jungen, die gezwungen werden, sich dem grausamen Ritual der Mannwerdung zu unterwerfen, sind den Beschneidern total ausgeliefert. Diese können sie durch Unvorsichtigkeit und mangelndes Wissen über das hohe Infektionsrisiko töten, indem sie stumpfe und unsterilisierte Messer für die rohe Operation benutzen. Aber in diesen Tagen regiert nicht nur Unvorsicht. Es ist die Saison der Grausamkeit, der Unterdrückung und Unterwerfung, des sadistischen Triumphes der Macht der Tradition. Oft pflegen die Beschneider ihren Opfern absichtlich Schmerz zuzufügen, sie zu schlagen und gar zu foltern, um sie zur Unterwerfung zu zwingen oder sie zu strafen für ein vergessenes Wort in den Gesängen oder einen kleinen Fehler in den Ritualen. Rationalist International Bulletin 100/2002 100 Jahre Rationalist Intern. Bulletin Das Rationalist International Bulletin feiert seine 100. englische Ausgabe. Im Jahre 2001 wurde die spanische Ausgabe des Bulletins ins Leben gerufen, bald folgte die deutsche und ab sofort ist auch eine französische Ausgabe im Internet erhältlich. Senden Sie eine textlose E-mail an: Rationaliste-subscribe@yahoogroups.com. 2 FREIDENKER 9/02 Neu auf dem www www.schulfach-ethik.de Im Internet wurde eine Webseite für den Ethik-Unterricht eingerichtet, an deren Redaktion der Bund für Geistesfreiheit, der Humanistische Verband und das Humanistische Bildungswerk Bayern beteiligt ist. Ziel dieser Webseite ist es, den EthikUnterricht im Sinne einer freigeistigweltlich-humanistischen Weise zu fördern. Dazu sollen ausgearbeitete Unterrichts-Einheiten und sonstiges Lehr-Informationsmaterial für EthikLehrkräfte zur Verfügung gestellt werden. Unsere Idee ist nun, dass Lehrkräfte für Ethik (und Fächer mit Berührungspunkten dazu wie Deutsch, Geschichte ...) aus dem Konfessionslosen-Spektrum Unterrichtseinheiten, die sie einmal für sich erarbeitet haben, anderen Lehrkräften auf dieser Website zur Verfügung stellen. Dabei soll natürlich – im Gegensatz etwa zu den bestehenden Ethik-Lehrbüchern – der freigeistige, atheistische, agnostische, weltlich-humanistische Bezug nicht zu kurz kommen. Aber nicht nur ganze Unterrichtseinheiten werden benötigt, sondern auch Abhandlungen über Fachbegriffe und Stichwörter (z.B. Fundamentalismus, Christentum ...) oder über bedeutende Denker des freigeistigen. Spektrums (z.B. Feuerbach, Lukrez ...). Um diese beizusteuern muss man nicht Ethiklehrer sein. Dietmar Michalke, Augsburg Zentralvorstand FVS Werden Sie FVS-BotschafterIn! Einladung zum Folge-Seminar "Aufbau der Öffentlichkeitsarbeit" Samstag, 21. September 2002 9.30 Uhr, Restaurant "Schweighof", Zürich Sie sind Mitglied der FVS und haben Erfahrung oder besonderes Interesse an z.B.Bildung und Integration, Pflege und Altersbetreuung, Steuerfragen, Religionen und Geschichte, Recht und Politik, Ethik und Philosophie...? Eingeladen sind alle SeminarteilnehmerInnen vom Januar 2002 und weitere Mitglieder, die sich in einem dieser Themen auskennen – oder bereit sind, sich entsprechend einzuarbeiten – um künftig als themenspezifische Kontaktpersonen für die FVS zu sprechen. InteressentInnen melden sich bitte auf dem Zentralsekretariat. Die FVS bedankt sich bei ihren Freiwilligen Wie bereits angekündigt, lädt die FVS dieses Jahr alle Freiwilligen im Mitgliederdienst zu einem Seminar und Gedankenaustausch ein: Engagiert und menschenfreundlich Tagung für FVS-Freiwillige Eingeladen sind Aktive im Mitgliederdienst der verschiedenen Sektionen, sowie Mitglieder, die aktiv werden möchten. Samstag, 16. November 2002 10.00 - 16.00 Uhr Bahnhofbuffet Olten Kosten: Keine, Bahnbillet wird vergütet Anmeldefrist: 16. Oktober 2002 Anmeldung via Sektionspräsidien oder direkt ans Zentralsekretariat Ideenwettbewerb: Ein neuer Slogan (ein neues Logo) für die FVS Alle paar Jahre stellen sich FreidenkerInnen die Frage nach der Bezeichnung der FVS. Immer wieder fällt ihnen auf, dass der Name "Freidenker" zumindest in der Schweiz kaum bekannt ist und mit Freimaurern oder Freikirchen verwechselt wird. Mit Blick auf den deutschen humanistischen Verband ist "Humanisten" in der Regel die erste Alternative, die vorgeschlagen wird. Allerdings gibt es schwerwiegende Einwände gegen diese Bezeichnung, existieren doch in der Schweiz schon humanistische Parteien und wird traditionell der Begriff "Humanismus" nicht in einem antiklerikalen Sinn verwendet. Der Zentralvorstand möchte vor diesem Hintergrund einen Mittelweg einschlagen und den Namen "Freidenker-Vereinigung" mit einem Zusatz in Form eines Slogans versehen, der auch auf in den offiziellen Briefkopf aufgenommen werden soll. Die Mitglieder sind aufgerufen, Vorschläge für einen Untertitel einzureichen. Zur Anschauung der Briefkopf der Sektion Zürich: FREIDENKER-VEREINIGUNG SEKTION ZÜRICH "Versteht sich als Interessensvertretung konfessionell nicht gebundener Menschen" Beiträge in Dateiform an Michalke2@aol.com oder in Papierform an Dietmar Michalke Jahnstr. 29 D-86179 Augsburg oder als Fax an 040/3603132912 pointiert Was die Welt braucht, ist Vernunft, Toleranz und die Erkenntnis, dass die Mitglieder der Menschheitsfamilie von einander abhängen. Bertrand Russell 1872-1970l Senden Sie ihre Vorschläge bis Ende September an das FVS-Sekretariat oder an info@fvs.ch. Zu gewinnen gibt es Büchergutscheine. FREIDENKER 9/02 3 Religiosität und Gesundheit Wer glaubt, lebt länger, ist gesünder und glücklicher. Er hat mehr Freunde, wird im Krankheitsfall besser gepflegt und daher auch eher wieder gesund... Diese "sensationellen" Befunde zahlreicher Studien "belegen" in letzter Zeit immer wieder den Zusammenhang von Religiosität und Gesundheit. Die Frage, ob Religion der Gesundheit und dem Seelenheil förderlich oder abträglich ist, beschäftigt die Menschen, seit sie über Religion nachdenken. Die Antworten fallen, je nach religiösem oder philosophischem Standpunkt, verschieden aus: Für religiöse Menschen ist es unabdingbar ihrem Glauben zu folgen, um in den Genuss der versprochenen Heilsbotschaft zu kommen. Religionskritische Positionen wie die von Karl Marx (Opium des Volkes) oder von Sigmund Freud (Religion als tröstende Illusion) erkennen zwar die leidlindernde Funktion von Religion an, sehen sie jedoch als ein zu überwindendes Phänomen an. In der öffentlichen Diskussion sind zu dieser Frage zwei widersprüchliche Tendenzen zu bemerken: Zum einen häuften sich in den letzten Jahren die Zeitungsmeldungen über Studien, die die gesundheitsfördernde Wirkung von Religiosität belegt hätten. So sollen regelmässige Kirchgänger bessere Blutdruckwerte aufweisen als Nicht-Kirchgänger und dem Glauben an Gott und Gebete werden eine Fülle von gesundheitsfördernden Wirkungen sowohl körperlicher als auch seelischer Art zugeschrieben. Oft wird in diesem Zusammenhang von Spiritualität gesprochen, der eine generell positive Wirkung zugestanden wird. (...) Wen Gott liebt... Epidemiologische Studien zeigen unterschiedliches Auftreten von physischen Erkrankungen in Abhängigkeit von der Zugehörigkeit zu spezifischen Religionsgemeinschaften. Zur Erklärung wird ein komplexes Zusammenspiel aus religionsspezifischen Lebensweisen wie Ernährung, Hygiene, Sexualität u.s.w. in Verbindung mit psychisch prägenden Wertund Glaubenshaltungen angenommen. Damit wird deutlich, dass der Zusammenhang kein direkter, sondern ein mittelbarer ist, zu dessen Aufklärung komplexe Modelle entwickelt werden müssen. Relevant wurde die Frage nach psychischer Gesundheit und der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft insbesondere in der sogenannten "Sekten"-Diskussion "Sekten" – oder besser Neuen Religiösen Gemeinschaften – wird häufig pauschal vorgeworfen, schädlich für die Psyche ihrer Mitglieder zu sein, "Gehirnwäsche" und ähnliche Praktiken zu betreiben. In einer Fülle von Detailstudien hat sich jedoch gezeigt, dass diese Vorwürfe pauschal so nicht haltbar sind, denn auch stabilisierende Effekte waren zu beobachten. So müssten erst differenzierte Längsschnittstudien einzelner Gruppen unter Berücksichtigung spezifischer Selektionseffekte durchgeführt werden, um diese Frage zu klären. Empirische Untersuchungen an eher unbelasteten spezifischen Stichproben wie Studenten oder Analysen allgemeiner Bevölkerungsdaten finden in der Regel keinen oder nur einen leicht stabilisierenden gesundheitsfördernden Effekt von Religiosität. Entscheidend für das psychische Befinden ist weniger die Tatsache, dass sich ein Mensch als religiös bezeichnet, als vielmehr die damit verbundenen Gedanken und Gefühle. Ein positives Gottesbild begünstigt erfolgversprechende Effekte. Der Umgang mit Leid kann einfacher sein Studien, die die Bedeutung von Religiosität unter Einbeziehung belastender Lebensereignisse untersuchen, zeigen, dass Religiosität eine wichtige Rolle im CopingProzess spielen kann, in der Verarbeitung äusserer und innerer Ereignisse. Nachgewiesen sind unter anderem positive Auswirkungen von Religiosität auf den Umgang mit einem behinderten Kind, auf einen allgemein besseren Umgang mit Erkrankung wie Krebs sowie auf das Verkraften von (Natur-)Katastrophen oder die Verarbeitung des Todes, insbesondere beim eigenen Kind. Auch die Regeneration und Überlebensrate nach schweren Operationen werden durch Religiosität günstig beeinflusst. Gut belegt ist auch die positive Bedeutung von Religiosität für ältere Menschen. Studien zeigen, dass Religiosität im Alter einhergeht mit weniger Angst vor dem Sterben, weniger Depressionen und besserer Angepasstheit an die Lebensumstände. Die Erklärungen für diese Ergebnisse sind vielfältig. Neben den religiös vermittelten gesundheitsfördernden Verhaltensweisen, zu der unter anderem auch ein geregelter Arbeits/ Stichwort Ruhe-Rhythmus und Verzicht auf Drogen zählen, kann die Beziehung zu Gott und innerhalb der religiösen Gemeinschaft als hilfreich und unterstützend erlebt werden. Ein gesichertes Ergebnis der Gesundheitspsychologie lautet: Wer sich in vertrauensvollen Beziehungen aufgehoben fühlt, in einem sozialen Netzwerk Unterstützung erfährt, dem geht es deutlich besser. Religiöse Theorien können auch dazu beitragen, die Rätsel und Unerklärbarkeiten der Welt (scheinbar) besser zu verstehen. Ein Mensch, der die Welt als beeinflussbar, durchschaubar und in sich schlüssig erlebt, ist psychisch gesünder, als jemand, der die Welt unkontrollierbar mächtig empfindet und sich selbst diesen Mächten hilflos ausgeliefert fühlt. Insbesondere in Grenz- und Krisensituationen bietet die religiöse Erklärung von Leid und Tod einen Bewältigungsvorteil. Sexuelle Probleme durch religiöse Erziehung Neben gesundheitsfördernden wird auch immer wieder auf die gesundheitshemmende Wirkung von Religiosität hingewiesen. Im deutschen Sprachraum hat sich der Begriff der "ekklesio-genen Neurose" für eine neurotische Entwicklung infolge strenger, kirchlich vermittelter, moralischer und leibfeindlicher Erziehung eingebürgert. Insbesondere sexuelle Vorstellungen, die die menschliche Natur abwerten – unterdrückt Ärger ohne ihn zu beseitigen – fördert Gefühle von Furcht und Angst durch Glauben an Sünde und Bestrafung – verhindert Autonomie, selbstgesteuerte Kontrolle und persönliches Wachstum – fördert Unterordnung, Konformität und Suggestibilität mit dem Ergebnis der übermässigen Abhängigkeit von äusseren Kräften – verbietet den Ausdruck sexueller Gefühle und kann daher sexuelle Störungen begünstigen – fördert eine Aufteilung der Welt in "gute" und "schlechte" Menschen. Daraus entstehen Vorurteile und Feindseligkeiten – widerspricht rationalen und kritischen Gedanken – führt zu ungesunden Schuldgefühlen – bietet die Grundlage für gemeinsam ausgeführte, befreiende Rituale. Sebastian Murken Leicht gekürzte Version des gleichnamigen Aufsatzes in diesseits 59-2/2002 4 FREIDENKER 9/02 Ausbildungsplätze für junge Männer "Ich könnte ja die Hände in den Schoss, mich hier einfach auf die faule Haut legen und bequem von den Zinsen meines Vermögens in der Schweiz leben..." Er kann es nicht. Robert Kern, ein kräftiger Mann von 58 Jahren will noch einmal etwas aufbauen. Nach Brasilien ist er durch seine Frau gekommen, die er in der Schweiz kennengelernt hat. Das Klima bekommt seinem Rücken besser als das schweizerische, deshalb war es nahe liegend, sich in Brasilien nach einer Bleibe umzuschauen. Aber weil er nicht nur bleiben will, sondern etwas leisten, hat er sich weit ab von der Hauptstadt in Rio das Ostras niedergelassen. Der gelernte Schlosser, der seinen Betrieb in der Schweiz seinem Sohn übergeben hat, hat sich schon von Anfang an beim lokalen Gewerbe umgeschaut und festgestellt, dass es kaum Werkstätten gibt, die qualitativ hochstehende Schweissarbeiten liefern können. Andererseits gibt es viele junge Männer aus armen Familien, die keine Aussicht auf eine Ausbildung haben. So entstand die Idee eines Ausbildungszentrums für künftige Schlosser. In diesen Tagen beginnt ein neuer Kurs: Robert Kern ist wieder zurück von seinem Aufenthalt in der Schweiz, vom Besuch seiner Mutter im Altersheim in Seuzach, in dessen Nähe wir uns zu einem zweistündigen Gespräch getroffen haben. Sein Augen leuchten, wenn er von seinem Projekt und vom Erfolg "seiner Lehrlinge" erzählt, von denen es einzelne sogar zu einem Job in der anspruchsvollen Erdölindustrie gebracht haben. Diese Beispiele zeigen Wirkung, der Erfolg spricht sich herum: Robert Kern muss keine Kurse ausschreiben, Interessenten für seine Ausbildungsgänge melden sich selbst. Schwieriger ist es, das ganze Unternehmen zu finanzieren. Die Maschinen hat er aus der Schweiz eingeführt. Freidenkerspende 2002 möglichen könnte. Die Unterstützung der lokalen Verwaltung ist bis jetzt ein Lippenbekenntnis geblieben. Aber der schweizerische Robert Kern Konsul ist schon zweimal persönlich von Rio in das Ausbildungszentrum gekommen und hat seiner Freude am wachsenden Projekt mit einer Büroausrüstung und einer Schweissmaschine (Weihnachten 2001) Ausdruck gegeben. Zwei Fotoalben hat Robert Kern bei sich. Sie zeugen von der regen und planmässigen Tätigkeit der letzten vier Jahre. Auch die Fortführung des Projektes soll abgesichert sein, Robert Kerns Testament soll dafür garantieren. Was diesen Mann letztlich antreibt, erfuhr ich erst gegen Ende des Gespräches, als ich ihn nach seiner Weltanschauung fragte. Robert Kern, der einen Sohn kurz vor Beginn der Berufslehre infolge eines Verkehrsunfalles verloren hat, ist sich in jener schweren Zeit bewusst geworden, wie weit entfernt er von einer gläubigen Haltung und von der Kirche ist. Sein Projekt erscheint mir als zutiefst humanistisches Werk: Im Gedenken an den verstorbenen Sohn gibt er jungen Männern eine Zukunft. Reta Caspar Weitere Infos auf: www.abcbrasil.ch Nachdem sein eigener Betrieb modernisiert war, hat er die ausgedienten Geräte verschifft und besitzt jetzt die modernste Schlosserei in der Region. Weil er aber die einheimischen kleinen Betriebe nicht konkurrenzieren will, verzichtet er auf einen kommerziellen Betrieb und konzentriert sich auf die Ausbildung. Längerfristig hofft er, dass – mit anspruchsvollen Aufträgen der Ölindustrie – das Ausbildungszentrum selbsttragend werden kann. Neben der Schlosserei hatte Robert Kern ursprünglich eine Schreinerei aufbauen wollen. Schon bald zeigte sich aber, dass in der Region vor allem Mechaniker gebraucht werden. Deshalb soll nun eine mechanische Werkstatt entstehen. Die Pläne liegen vor. Robert Kern will eine in der Region gefertigte Hallenstruktur kaufen (siehe kleines Bild), die er dann mit Hilfe von lokalen Handwerkern nach seinen Bedürfnissen ausbaut. Die rohe Struktur kostet rund Fr. 15'000.-. Doch noch fehlt das Geld. Robert Kern ist deshalb sehr glücklich über die in Aussicht stehende Freidenkerspende 2002, welche diese Anschaffung er- Freidenkerspende 2002 Die FVS-Delegierten empfehlen Ihnen das Projekt "Rio das Ostras", das Ausbildungsprojekt von Robert Kern in Brasilien. Beiträge sind erbeten auf das Spendenkonto: 90 -197500 - 0. FREIDENKER 9/02 5 Ökonomie für den Menschen Wir leben in einer Welt, deren beispielloser Überfluss selbst vor einhundert oder zweihundert Jahren kaum vorstellbar gewesen wäre. Doch auch jenseits des Bereichs der Wirtschaft haben sich erstaunliche Veränderungen vollzogen. Im 20. Jahrhundert hat sich die demokratische und partizipatorische Regierungsform als das herausragende Leitbild politischer Organisation durchgesetzt. Die vorherrschende Rhetorik greift zu einem grossen Teil auf die Idee der Menschenrechte und der politischen Freiheit zurück. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen ist höher als je zuvor, und die verschiedenen Regionen der Erde sind einander stärker verbunden als in früheren Zeiten. Dies gilt nicht allein für Handel, Gewerbe und Kommunikation, sondern auch für den Austausch von Ideen und Idealen. Und doch leben wir auch in einer Welt, in der Mangel, Armut und Unterdrückung herrschen. Zu den alten Problemen sind viele neue hinzugekommen – darunter anhaltende Armut und unbefriedigte Grundbedürfnisse, Hungersnöte und weitverbreitete Unterernährung, die Verletzung fundamentaler politischer Freiheiten und Grundrechte, weitverbreitete Missachtung der Belange und Tätigkeiten von Frauen, wachsende Bedrohung für unsere Umwelt und für den Fortbestand unserer Wirtschaft und unseres sozialen Lebens. Viele dieser Mängel lassen sich in der einen oder anderen Form gleichermassen in reichen wie in armen Ländern beobachten. Dergleichen Probleme zu überwinden gehört ganz wesentlich zu unseren Entwicklungsanstrengungen. Wir können, so die hier vorgetragene These, nicht umhin, die Bedeutung verschiedener Formen von Freiheit bei der Bewältigung des Elends anzuerkennen. Letztlich ist das individuelle Handeln entscheidend, wenn wir die Mängel beheben wollen. Andererseits ist die Handlungsfreiheit, die wir als Individuen haben, zwangsläufig bestimmt und beschränkt durch die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, über die wir verfügen. Individuelles Handeln und soziale Einrichtungen sind zwei Seiten einer Medaille. Es ist sehr wichtig, gleichzeitig die zentrale Bedeutung der individuellen Freiheit und die Macht gesellschaftlicher Einflüsse auf Ausmass und Reichweite der individuellen Freiheit zu erkennen. Wenn wir die uns bedrängenden Probleme lösen wollen, müssen wir in der Freiheit des einzelnen ein soziales Gebot sehen. Das ist der grundlegende Ansatz, den dieses Buch ausloten und prüfen wird. Die Erweiterung von Freiheit wird dabei sowohl als Zweck an sich wie auch als oberstes Mittel für die Entwicklung betrachtet. Entwicklung besteht darin, die verschiedenen Arten von Unfreiheit aufzuheben, die den Menschen nur wenig Entscheidungsspielraum und wenig Gelegenheit lassen, wohldurchdachten Gründen gemäss zu handeln. Meine These lautet, dass die Beseitigung gewichtiger Unfreiheiten eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung ist. Freilich müssen wir, um die Verbindung zwischen Entwicklung und Freiheit in aller Deutlichkeit zu verstehen, über diese fundamentale, wenngleich entscheidende Erkenntnis hinausgehen. Es ist hier zu unterscheiden zwischen dem Wert der menschlichen Freiheit als überragendem Ziel der Entwicklung und ihrer instrumentellen Funktion, bestimmte wesentliche Freiheiten, andere Freiheiten zu befördern. Zwar sind die verschiedenen Freiheiten nicht wesensmässig oder als Teile eines Ganzen miteinander verbunden, wohl aber gibt es empirische und kausale Verkettungen. Es sprechen beispielsweise starke empirische Belege dafür, dass ökonomische und politische Freiheiten sich wechselseitig stärken, statt - wie manchmal behauptet wurde - einander feindlich gegenüberzustehen. Ähnlich ergänzen soziale Bildungschancen und Gesundheitsfürsorge, die auf öffentliche Massnahmen angewiesen sind, die individuellen Chancen, am wirtschaftlichen und politischen Leben teilzuhaben, so wie sie auch unsere Eigeninitiative beflügeln, den uns bedrängenden Mangel zu überwinden. Wenn der Ausgangspunkt meiner Untersuchung darin liegt, Freiheit als das Hauptziel der Entwicklung zu identifizieren, so liegt die Reichweite der sozialpolitischen Analyse darin, jene empirischen Verbindungen zu begründen, die den Standpunkt der Freiheit als Leitfaden für den Entwicklungsprozess kohärent und plausibel erscheinen lassen. Diese Arbeit legt die Notwendigkeit einer integralen Analyse wirtschaftlicher, sozialer und politischer Tätigkeiten dar, die Büchertisch eine Vielzahl von Institutionen und aufeinander einwirkende Handlungsinstanzen einschliesst. Sie konzentriert sich vor allem auf die Funktionen und Verflechtungen bestimmter instrumenteller Grundrechte, etwa der ökonomischen Chancen, der politischen Freiheit, der sozialen Einrichtungen, der Gewährleistung von Transparenz und der sozialen Sicherheit. Gesellschaftliche Organe, darunter viele Institutionen (der Staat, der Markt, das Rechtssystem, politische Parteien, die Medien, öffentliche Interessengruppen und Diskussionsforen), werden unter dem Gesichtspunkt thematisiert, dass sie die wesentlichen Freiheiten von Individuen erweitern und garantieren. Die Individuen selbst gelten dabei nicht als passive Empfänger ausgeteilter Wohltaten, sondern als aktive, Veränderungen bewirkende Subjekte. [ ... ] Der Bedeutung entsprechend, die meiner Ansicht nach der öffentlichen Diskussion als Motor sozialer Veränderungen und des wirtschaftlichen Fortschritts zukommt - wie aus dem Buch deutlich werden wird -, lege ich dieses Werk der öffentlichen Diskussion und kritischen Überprüfung vor. Mein Leben lang habe ich es vermieden, den "Autoritäten" Ratschläge zu erteilen. Ich habe nie irgendwelche Regierungen beraten und es statt dessen vorgezogen, meine Vorschläge und Kritiken, worin auch immer ihr Wert liegen mag, der Öffentlichkeit zu unterbreiten. Da ich das Glück hatte, in drei demokratischen Ländern mit weitgehender Pressefreiheit zu leben (in Indien, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten), kann ich mich nicht darüber beklagen, dass es mir an der Möglichkeit gebrach, die öffentliche Aufmerksamkeit zu wecken. Wenn meine Darlegung auf Interesse stösst und die öffentliche Diskussion dieser lebenswichtigen Themen belebt, wäre mir dies Belohnung genug." Auszug aus: Amartya Sen Ökonomie für den Menschen Broschiert 424 Seiten Dtv, München 2002 EUR 12,50 ISBN: 3423362642 6 FREIDENKER 9/02 Freidenker-Vereinigung Zürich versteht sich als Interessensvertretung konfessionell nicht gebundenen Menschen in den Sektionen Basel (Union) Jeden letzten Freitag im Monat ab 19 Uhr: Freie Zusammenkunft im Restaurant "Storchen" Basel. Jeden 2. Dienstag im Monat: Vorstandssitzung um 19 Uhr Dienstag, 1. Oktober 19.30 Uhr Die zehn Gebote auf dem Prüfstand Öffentlicher Vortrag. Details siehe Inserat Basel (Vereinigung) Dienstag, 1. Oktober 19.30 Uhr Die zehn Gebote auf dem Prüfstand Öffentlicher Vortrag. Details siehe Inserat Schaffhausen Jeden 3. Donnerstag im Monat 20 U hr, Freie Zusammenkunft im Rest. "Falken", Schaffhausen Winterthur Mittwoch 4. September 19.30 Uhr Diskussionsforum: Ein Slogan für die FVS (siehe Wettbewerb Seite 3) im Hilfdi-Club, Technikumstrasse 90 Zürich Dienstag, 10. September 14.30 Uhr Freie Zusammenkunft Demokratie: von Land zu Land verschieden Referent: Ernst Vollenweider Restaurant Schweighof Schweighofstr. 232, 8045 Zürich Sa./So., 28./29. September 2002 Denkanstösse und Wege zu einem humanistischen Leben ohne religiöses Dogma. Details siehe Inserat Literaturherbst 13. Sept - 14. Dez. 2002 Casinotheater Winterthur Informationen in der Tagespresse oder auf dem Sekretariat der Winterthurer Freidenker Öffentliches Seminar Denkanstösse und Wege zu einem humanistischen Leben ohne religiöses Dogma Referenten: Dr. Dr. Joachim Kahl einer der bedeutendsten Religionskritiker unserer Zeit. Mit seinem Buch "Das Elend des Christentum", 1968 erstmals erschienen, hat er für grosses Aufsehen gesorgt. Kritisch geht der studierte Theologe und Philosoph mit der Moral des Christentums um. Dr. Jürg Frick Dozent für Psychologie und Pädagogik sowie Psychologe FSP in Zürich. Veröffentlichungen: "Menschenbild und Erziehungsziel. Pädagogische Theorie und Praxis bei Bertrand Russell" (1990), "Das Ende einer Illusion - Denkanstösse zu Ethik und Pädagogik der Bibel" (1999) sowie "Die Droge Verwöhnung. Beispiele, Folgen, Alternativen" (2001). Werner Strebel Weltlicher Trauerredner, Mitglied des Fachverband für weltliche Bestattungs- und Trauerkultur des Deutschen Freidenkerverbandes, Präsident der Freidenker-Vereinigung Sektion Zürich. Seminarthemen: Die 10 Gebote auf dem Prüfstand. Dr. Dr. Joachim Kahl Macht die Religion Menschen psychisch krank? Dr. Jürg Frick Der religionslose Mensch Werner Strebel Lebt er freier, stirbt er freier? Erfahrungen eines weltlichen Trauerredners. Was ist gut? Was ist böse? Argumentative Gesichtspunkte zugunsten einer weltlich-humanistischen Ethik. Dr. Dr. Joachim Kahl Dr. Jürg Frick Dr. Dr. Joachim Kahl Antidogmatismus und Skeptizismus. Bertrand Russells Beitrag für eine humanistischsäkulare Ethik und Lebenspraxis. Lob der Freundschaft. Umrisse einer erstrebenswerten Beziehungsform in Zeiten bröckelnder Beziehungsfähigkeit. Samstag/Sonntag, 28/29. September 2002 Samstag 9.30-16.00 Uhr/Sonntag 9.30-14.00 Uhr Restaurant "Schweighof" Schweighofstr. 232, 8045 Zürich Kosten für beide Seminartage: Fr. 60.- (inkl. Mittagessen, Pausenkaffee) Übernachtungsmöglichkeit: Hotel ETAP (Fr. 79.-), Technoparkstr. 2, Zürich, Tel. 01 276 20 00, bitte selber reservieren. Anmeldung bitte bis 25. September 2002 an: Werner Strebel, Oberstudenstr. 13, 8845 Studen, Tel. 055 414 23 63 E-mail: zuercher-freidenker@bluewin.ch Freidenker Union und Freidenker-Vereinigung Basel und Umgebung laden ein zum öffentlichem Vortrag mit Diskussion Joachim Kahl, Marburg Dr. phil und Dr. theol. in memoriam Vergesst nie die Worte die euch gegeben schickt sie zu den andern benennt, was ihr seht lasst nichts aus nie gesagt muss es werden Laure Wyss 1913-2002 FREIDENKER 9/02 Die zehn Gebote auf dem Prüfstand Ein klassisches Dokument jüdisch-christlicher Ethik, differenziert analysiert. Welt-Kulturerbe – Unerreichbares und zu Bewahrendes, Archaisches und Fundamentalistisches. Laizistische und humanistische Ethik. Dienstag, 1. Oktober 2002, 19.30 Uhr Hotel "Rheinfelderhof" 1. Stock (Lift), grosser Saal Ecke Klarastr./Hammerstr. 61, (Eingang Hotel) Eintritt frei, Konsumation 7 FVSFreidenker-Vereinigung der Schweiz Mitglied der Weltunion der Freidenker und der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union TrauerFeiern Basel (Vereinigung) 061 42112 80 Basel (Union) 061 321 39 30 oder 061 601 03 23 Bern 034 402 45 27 oder 031 372 56 03 Grenchen 076 53 99 301 oder 032 645 38 54 Luzern und Innerschweiz 041 420 45 60 oder 041 440 76 36 Schaffhausen 052 337 22 66 St. Gallen 052 337 22 66 Vaud Waadt 026 660 46 78 ou 022 361 37 12 Winterthur und Thurgau 052 337 22 66 Zürich Natel 079 646 20 64 Zentralsekretariat FVS 032 641 26 24 oder 052 337 22 66 falls unter der regionalen Nummer niemand zu erreichen ist. Regional- und Orts- Gruppen Freidenker-Vereinigung Sektion Basel und Umgebung Postfach 302, 4012 Basel *auch Fax Präsidentin: Y. Andrek 061 401 35 19* Vizepräsidentin: B. Bisig 061 321 31 48* Kassier: R. Wenger Tel. 061 692 86 27 Fax 061 692 86 28 Mitgliederdienst: R. Frey 061 421 12 80 Freidenker-Union Region Basel USF Postfach 4471, 4002 Basel Präsident: 061 601 03 43 (G. Rudolf) Auskünfte, Informationen: 061 321 39 30 oder 061 601 03 23 Mitgliederdienst, Krankenbesuche, Bestattungen: 061 321 39 30 Postkonto: 40-4402-5 Bestattungsfonds: 40-4007-5 Ortsgruppe Bern Postfach 554, 3550 Langnau Präsident/Auskünfte: Daniel Aellig: 034 402 45 27 Mitgliederdienst: J. Kaech 031 372 56 03 Libre Pensée de Genève ASLP Genève, J.P. Bouquet 27 ch. des quoattes, 1285 Avusy 022 756 40 49 (tél. et fax) Sektion Grenchen und Umgebung Postfach 451, 2540 Grenchen Auskünfte: Peter Hess, Präsident: 032 645 38 48 oder 076 376 38 48 Mitgliederdienst, Krankenbesuche: Lotti Höneisen: 076 53 99 301 Regionalgruppe Luzern-Innerschweiz Präsident: E. Ochsner 041 440 76 36 Postfach 2908, 6002 Luzern Sektion Mittelland Postfach 637, 4600 Olten Präsident: Willi Zollinger 062 293 39 30 Freidenker Schaffhausen Postfach 186, 8222 Beringen 052 685 13 62 (Marcel Bollinger) Regionalgruppe St. Gallen Haldenweg 37, 9100 Herisau Tel. 071 351 29 81 (S. Breitler) Association vaudoise de la Libre Pensée Case postale 131, 1000 Lausanne 17 Secrétariat: 026 660 46 78 Président: J.P Ravay 022 361 94 00 Ortsgruppe Winterthur Büelrain 4, 8545 Rickenbach ZH 052 337 22 66 (J.L. Caspar) Ortsgruppe Zürich Postfach 7210, 8023 Zürich Präsident: W. Strebel 055 414 23 63 oder Natel 079 646 20 64 Familiendienst: M. Dobler 01 341 38 57 FREIDENKER - BIBLIOTHEK Zürich, im Sozialarchiv Stadelhoferstr. 12 (Nähe Bellevue) Bücherausgabe: Mo. - Fr. 10–20 Uhr Sa. 10–13 und 14–16 Uhr Auskunft: Tel. 01 251 80 66 FVS Zentralsekretariat Zentralkasse Adressänderungen an: Büelrain 4 8545 Rickenbach Zuschriften an den Vorstand, Auskünfte, Adressänderungen, Materialbestellungen an: Zentralsekretariat FVS Postfach 217 CH-2545 Selzach Tel. 032 641 26 24 Fax 032 641 26 25 Internet: www.freidenker.ch Postkonto: 84-4452-6 Impressum Redaktion Reta Caspar Rainweg 9 Tel. 031 911 00 39 3052 Zollikofen e-mail: reta.caspar@swissonline.ch Redaktionsschluss 15. des Vormonats Jahresabonnement Schweiz: Fr. 25.– inkl. Porto Ausland: Fr. 30.– inkl. Porto (B-Post) Probeabonnement 3 Monate gratis Bestellungen, Adressänderungen und Zahlungen bitte an das Zentralsekretariat FVS. Druck und Spedition Basler Druck+Verlag AG, bdv Postfach, 4010 Basel ISSN 0256-8993, Ausgabe 9/2002 Namentlich gekennzeichnete Beiträge können, aber müssen nicht mit der Ansicht der Redaktion übereinstimmen. 8545 Rickenbach AZB