Missbrauch: 30 Monate Gefängnis für Priester

Berner Zeitung Ein freier Pater aus Deutschland wurde von einer Familie in der Region Thun aufgenommen. Er konnte dort wohnen, wenn er in der Gegend sein Priesteramt ausübte, wie Messen lesen, Beichte abnehmen oder Kinder unterweisen. Der Pater kam jeden Monat für eine Woche in die Schweiz, wo er sich um die konservativen Gläubigen kümmerte, die die Messe nach alter Tradition feiern wollten. Die Familie hat zwei Knaben, die beide vom Pater zweimal sexuell missbraucht wurden. Zum Glück für die Kinder erwischten die Eltern beim zweiten Mal den Pater und zeigten ihn an. Die sexuellen Übergriffe fanden 2008 statt, als die Knaben zehn- und elfjährig waren.

Ausrede: Heilung

Der Pater bestritt nicht, jeweils einen Knaben nachts geweckt zu haben. Er bat ihn, zu ihm ins Zimmer zu kommen. Dann wurde geduscht, man wusch sich gegenseitig den Penis, anschliessend ging man ins Bett. In der ersten Nacht war der Priester noch mit einem Nachthemd bekleidet, beim zweien Mal waren beide nackt. Als Grund für dieses Vorgehen gab der Pater immer an, er habe eine Heilung an den Kindern vorgenommen.

Der Priester ist in Deutschland einschlägig vorbestraft. Die in Deutschland gegen ihn verhängte Strafe wegen sexuellen Handlungen mit Kindern hat er vollständig verbüsst. Kurze Zeit nach Ablauf der Probezeit beging er die Straftaten im Amt Thun.

http://www.bernerzeitung.ch/region/thun/Wieder-Kinder-missbraucht-30-Monate-fuer-Priester/story/19097259

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