Der Krieg gegen die Werte der Aufklärung wird in unseren Tagen mit derselben Entschlossenheit geführt wie in den beiden vergangenen Jahrhunderten. Denn die grossen Fragen, die sich die Phliosophen des 19. Jahrhunderts gestellt haben, sind auch heute noch von zentraler Bedeutung: Ist eine Gesellschaft ein lebendiger Organismus oder nur eine Gesamtheit von Bürgern? Worin besteht die Identität einer Nation? Definiert sich eine nationale Gemeinschaft politisch und juristisch oder über ihre Geschichte und Kultur? Und wen Letzteres der Fall ist, welchen Stellenwert hat dann die Religion innherhalb der Kultur? Was ist wichiger für das Leben der Menschen: das, was allen gemeinsam ist, oder das, was sie voneinander unterscheidet? Ist die Welt, so wie sie ist, die einzig vorstellbare? Ist eine Veränderung der Gesellschaftsordnung ein legitimes Ziel oder würde sie den sicheren Untergang bedeuten?

Deutsch: Le monde diplomatique, Ausgabe Januar 2011 Ganzer Artikel auf Französisch: http://www.librepensee.ch/fr/2011/01/zeev-sternhall-anti-lumieres-de-tous-les-pays/ Ganzer Artikel auf Englisch: http://www.frei-denken.ch/en/2011/01/zeev-sternhell-anti-enlightenment-thinkers-of-the-world/

Zeev Sternhell ist Professor emeritus der Hebräischen Universität Jerusalem. Bekannt wurde er durch seine Untersuchungen über die extreme Rechte und den Nationalismus in Frankreich: "Maurice Barrès et le nationalisme français" (1972 und 1985); "La droit révolutionaire, les origines françaises du fascisme" (1978 und 1984); "Ni droit , ni gauche. L`ideologie fasciste en France" (1983 und 1987) sowie mit seiner Studie über die Entstehung Israels und das Projekt des Zionismus, "Aux origines d`Israel" (1996).

Neuestes Werk: "The Anti-Enlightenment Tradition" 2009