Religionen sind das Opium der Völker

NZZ, Ulrich Schmid, Berlin ⋅

Neues oder Wichtiges ist in der aufgeregten deutschen Integrationsdebatte kaum je zu hören; den meisten ist sie nichts weiter als ein Instrument zur Diskriminierung des Gegners. Dem Generalsekretär der Liberalen, Lindner, blieb es vorbehalten, das einzig Interessante vorzutragen. Er beklagte, dass in der Integrationsdebatte religiöse Werte bedeutsamer erschienen als republikanische.

Ein überfälliges Wort. Dass praktisch nur noch über Religionen gesprochen wird, wenn es um Einwanderung geht, ist stossend. Gewiss, Präsident Wulff hat gut daran getan, auf die christlich-jüdische Kulturtradition Deutschlands aufmerksam zu machen. Aber die deutsche Lebenswirklichkeit wird eben nicht nur von der christlich-jüdischen Tradition, sondern mindestens ebenso sehr vom Humanismus bestimmt.

Das scheint vergessen zu werden. Das Christentum, sagte der Katholik Lindner, sei nicht deutsche Staatsreligion, sondern ein persönliches Glaubensbekenntnis. Lapidar, aber wahr.

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