Richard Dawkins in Kopenhagen

Geschichtskundige wissen, dass Kirche und Staat seit jeher eine konfliktträchtige Beziehung leben. In Europa ist trotz fortgeschrittener Säkularisierung eine Wiederkehr des Religiösen auf die politische Agenda zu beobachten: Gerichte beschäftigen sich mit Kruzifixen, Burkaverbote werden diskutiert, deutsche Bundespräsidenten rufen zur Missionierung auf während Meinungsmacher unaufgefordert öffentliche Glaubensbekenntnisse abgeben.

Vor diesem Hintergrund weisen wir auf die Tagung der Danish Atheist Society (DAS) und der Atheist Alliance International (AAI) hin, die vom 18. bis zum 20. Juni in Kopenhagen stattfindet. Seit dem Karikaturenstreit birgt das Thema in Dänemark eine besondere Brisanz. So musste Kurt Westergaard, der als Ueberraschungsgast vorgesehen war, seine Teilnahme aus Sicherheitsbedenken wieder absagen. Die Posse um dessen Auftritt in Markus Lanz' Talkshow zeigt, dass die Religionsfreiheit zusehends zur Hypthek für Grundwerte wie das Recht der freien Rede oder die künstlerische Freiheit wird. Der Staat ist immer mehr in der Pflicht, das Gros seiner Bürger vor der Anmassung und gar Bedrohung im Namen irgendwelcher Gottheiten zu schützen.

Ausser dem renommierten Evolutionsbiologen und Religionskritiker R. Dawkins werden im “Schwarzen Diamanten” am Slotsholmen prominente Redner wie der Skeptiker James Randi (USA), der Philosophieprofessor AC Grayling (GB), die Frauenrechts-Aktivistin Taslima Nasrin (Bangladesh) u.v.a.m. erwartet.

Tickets und weiter Informationen: www.atheistconvention.eu Grazia Annen

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