SP-Parteiprogramm: Trennung von Staat und Kirche

November 2010

Die SP verabschiedet an ihrem Parteitag in Lausanne das Parteiprogramm 2010 . Darin steht unter:

Dafür steht die SP ein:

6. Seit der Aufklärung bilden die Menschenrechte die Grundlage unserer Gesellschaft. Die SP setzt Irrationalismus und religiösem Fundamentalismus das Modell einer pluralistischen Gesellschaft im laizistischen Staat entgegen, das von der Würde und Freiheit des Individuums ausgeht und dieses zur Achtung der Menschenrechte verpflichtet. Staat und öffentliches Bildungswesen sollen gegenüber allen Religionen strikte Neutralität wahren, auf Vorgaben zum «richtigen» Glauben verzichten und in öffentlichen Gebäuden und Schulen das Zurschaustellen religiöser Symbole unterbinden.

April 2010

Im Entwurf für das neue SP-Parteiprogramm ist die Trennung von Staat und Kirche kein Thema. Damit enttäuscht die SP nicht nur FreidenkerInnen, sondern auch die JUSOs, die im Dezember 2009 die Trennungsforderung verabschiedet haben. http://www.juso.ch/files/2009_Staat%20und%20Religion_0.pdf

Die Kirchen kommen im Entwurf unter anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren vor, die auf Demokratie verpflichtet werden sollen.

Geschichte

der Trennung von Staat und Kirche im SP-Parteiprogramm

1870: "Wir sind entschieden für Trennung der Kirche vom Staat und der Schule von der Kirche." 1888: „Kirche“ und „Religion“ kommen nicht vor 1904: "Trennung von Kirche und Staat" als Teil des "Ausbau der Demokratie" im "Arbeitsprogramm" 1920: "Trennung von Kirche und Staat" als Teil der "Entwicklung der Demokratie" im "Arbeitsprogramm" 1935: „Kirche“ und „Religion“ kommen nicht vor 1959: „Kirche“ und „Religion“ kommen nicht vor 1982: „Die neutrale Schweiz könnte ein Beispiel sein: Regierung, Parlament, Parteien, Verbände und Wissenschaft, Kirche, Ärzte, wir alle können an Versammlungen, an internationalen Konferenzen, auf der Strasse, an Demonstrationen Anstösse und Unterstützung im Kampf für den Frieden geben.“ 2010: "Seit der Aufklärung bilden die Menschenrechte die Grundlage unserer Gesellschaft. Die SP setzt Irrationalismus und religiösem Fundamentalismus das Modell einer pluralistischen Gesellschaft im laizistischen Staat entgegen, das von der Würde und Freiheit des Individuums ausgeht und dieses zur Achtung der Menschenrechte verpflichtet. Staat und öffentliches Bildungswesen sollen gegenüber allen Religionen strikte Neutralität wahren, auf Vorgaben zum «richtigen» Glauben verzichten und in öffentlichen Gebäuden und Schulen das Zurschaustellen religiöser Symbole unterbinden."

 

Quelle: http://www.sp-ps.ch/ger/Media-library/AA-SP-Schweiz/Partei/Parteiprogramme