Freidenkende Schweiz sagen Nein zur Anti-Impf-Initiative
Die Freidenkenden Schweiz (FVS) sprechen sich gegen die Volksinitiative : «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit» aus. Diese «Anti-Impf-Initiative» aus wissenschaftsfeindlichen Kreisen bringt lediglich rechtliche Unsicherheiten und will ein Problem lösen, das gar nicht existiert: Bereits heute darf niemand gegen seinen Willen geimpft werden. Die Initiative sendet im «Zeitalter der alternativen Fakten» zudem ein gefährliches Signal aus. Die FVS steht für ein rationales Weltbild ein.
Die Volksinitiative ist ein Resultat der Corona-Pandemie. Sie wurde von einer der zahlreichen kruden Gruppierungen eingereicht, die während der Pandemie mit Wissenschaftsfeindlichkeit und Verschwörungstheorien aufgefallen sind. Die «Freiheitliche Bewegung der Schweiz» beabsichtigt, ein Verbot eines Impfzwangs in die Verfassung zu schreiben. Nur: Bereits heute darf niemand gegen seinen Willen geimpft werden. Die körperliche Unversehrtheit ist als Grundrecht in der Verfassung verankert.
Der Initiativtext ist ausserdem sehr unklar formuliert und öffnet der Rechtsunsicherheit Tür und Tor. Das Wort «Impfen» kommt gar nicht vor. Somit könnte die Bestimmung für andere Bereiche staatlichen Handelns angewendet werden, in der irgendwie ein menschlicher Körper involviert ist, so z.B. beim Arbeitsrecht, in der Polizeiarbeit oder auch auf Lärmvorschriften durch den Verkehr.
Impfen ist wirksam und wichtig
Für mögliche künftige Epidemien kann eine Impfung der Weg zurück zur Normalität sein. Die Optionen der wissenschaftsbasierten Massnahmen müssen gestärkt werden. Dafür setzen sich die Freidenkerinnen und Freidenker ein, weshalb sie während der Coronapandemie das Kampagnensujet «FreiheitsimpflerIn» ins Leben rief. FVS-Präsident Andreas Kyriacou betont: «Die Losung unseres Kampagnenmaskottchens, ‘Impfen statt schimpfen’, gilt noch immer. Die Wandelbarkeit des Virus hat der Langzeitwirkung der Covid-Impfung zwar Grenzen gesetzt, aber ohne Vakzine wären wir dem Virus ungleich stärker ausgesetzt gewesen. Derartige Ausnahmesituationen können wir nur mit geeigneten Massnahmen bewältigen. Impfungen gehören dazu.»
Ein Nein an der Urne ist auch symbolisch wichtig. Die Impf-Gegner sind nicht von Wissenschaft und Vernunft getrieben und fallen durch Faktenresistenz auf. Es ist zentral, dass sich im Zeitalter von Desinformationen eine aufgeklärte Sichtweise durchsetzt - ein Ziel, dass die FVS seit jeher verfolgt. Ein Ja zur Initiative wäre deshalb ein fatales Signal.