Nur wo es einen Gott gibt, ist alles erlaubt

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 kommt ohne religiöse Voraussetzungen aus. Moderne Denker sind dazu übergegangen, Moral säkular zu begründen. Dostojewskis Diktum ist passé. Kritisch gedacht, scheint vielmehr die Umkehrung richtig: Nur wo es einen Gott gibt, ist alles erlaubt. Schon die Kreuzritter badeten in Strömen von Blut und machten in der Überzeugung, dass Gott dies wolle, die Heiden nieder – «Deus lo vult» hatte die Menschenmenge geantwortet, als Papst Urban II. auf der Synode von Clermont in einer Predigt zur Befreiung Jerusalems aufrief. Heute dementieren die Menschenjagden des IS in Syrien und im Nordirak Dostojewskis Idee, dass einen Gott voraussetzen muss, wer dem Mord Einhalt gebieten will: http://www.nzz.ch/feuilleton/nur-wo-es-einen-gott-gibt-ist-alles-erlaubt-1.18377205