Keine Sonderrechte für Fundamentalisten!

Mohammed-Demo in Bern

: Der Islamische Zentralrat Schweiz IZRS hatte für Samstag, 23. September 2012, zu einer Kundgebung «Für unseren Propheten Muhammad (SAS) und den Schutz religiöser Gefühle» aufgerufen. Die Demo wurde von der Stadt Bern bewilligt, allerdings nicht als Zug zur amerikanischen Botschaft. Als Mitorganisatoren traten kleine Gruppierungen wie die «Muslimischen Gemeinde Basel», «Bilal d'Ethiopie» und die «Vereinigung islamische Jungend Schweiz ViJS» auf. Die muslimischen Dachverbände FIDS und KIOS haben sich kurz zuvor von der Veranstaltung distanziert, was Präsident Blancho nicht daran hinderte, im Namen der «Muslime der Schweiz» zu sprechen. An der Kundgebung haben laut Presseberichten rund 150 eher jüngere Personen teilgenommen. Sie war offensichtlich vor allem auf internationale Propaganda ausgerichtet: Voten und Plakate waren teilweise in arabisch gehalten – nicht wenige DemonstrantInnen haben deren Inhalt auch nur teilweise verstehen können.

Die FVS hat im Vorfeld mit einer Medienmitteilung auf die Fragwürdigkeit der Demo hingewiesen. Medienmitteilung der FVS vom 21.9.2012:

Die Freidenker-Vereinigung der Schweiz lehnt die vom Islamischen Zentralrat IZRS geforderte Einschränkung der Meinungsfreiheit klar ab. Es gibt keinen Grund, religiöse Ideologien mehr vor Kritik zu schützen als politische. Dies gilt auch dann, wenn sie als äusserst schlecht gemachte Satire daherkommt. Die Freidenker empfinden es als grotesk, dass der IZRS die Beschränkung der Meinungsäusserungsfreiheit ausgerechnet in der Form einer Demonstration propagieren will. Mit der an die Schweiz gerichteten Warnung vor gewalttätigen Reaktionen wird zudem der religiös begründete Hooliganismus indirekt legitimiert. Die Freidenker empfehlen dem IZRS dringend, auf die dumme Provokation der christlich-fundamentalistischen Filmemacher mit Gelassenheit zu reagieren und in Bern vor allem gegen die Morde und Brandschatzungen islamischer Extremisten zu demonstrieren. Dies wäre wohl der grösste Gefallen, den sie den in der Schweiz lebenden Musliminnen und Muslimen erweisen könnten. Fundamentalisten aller Couleur empfehlen wir, sich auch technologisch an ihren „heiligen Büchern“ zu orientieren, die ihnen offenbar für sämtliche Lebensfragen als Leitlinie dienen, und sich demzufolge vom Internet fernzuhalten. Damit können sie sich vor den Zumutungen einer offenen Gesellschaft selber schützen.