Christliche Zensur: "Attentäter nicht christlich nennen"

Standard St. Pölten - Robert Ziegler, Vize-Chefredakteur des ORF Niederösterreich, bittet "Kolleginnen und Kollegen" per Rundmail, den Attentäter von Norwegen nicht als "christlichen Fundamentalisten" zu bezeichnen: "Das Wort 'christlich' und den Mord an mehr als 90 Menschen in einem Atemzug zu nennen - da empfinden wohl die meisten einen deutlichen Widerspruch. Hier sollten wir bei der Formulierung besonders sensibel vorgehen, diesen äußerst unchristlich agierenden Mann eventuell als 'religiösen Fanatiker' bezeichnen oder uns vor allem auf die überwiegend verwendete Einordnung als 'Rechtsextremisten' beschränken."

http://derstandard.at/1310512111212/Norwegen-ORF-St-Poelten-Attentaeter-nicht-christlich-nennen

Zitate

Pro Magazin 24.7.2011: Bezüglich seines eigenen christlichen Glaubens schreibt B. in seinem Manifest: "Eine Mehrheit der so genannten Agnostiker und Atheisten in Europa sind kulturelle konservative Christen, ohne es selbst zu wissen. Was also ist der Unterschied zwischen kulturellen Christen und religiösen Christen? Wenn man eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus und Gott hat, dann ist man ein religiöser Christ. Ich und viele andere wie ich haben nicht notwendigerweise eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus und Gott. Wir glauben aber an das Christentum als kulturelle, soziale und moralische Plattform. Das macht uns zu Christen."

http://www.pro-medienmagazin.de/?id=nachrichten&news%5Baction%5D=detail&news%5Bid%5D=4252

NZZ Zitat aus dem "Manifest" des Attentäters: «Das Christentum wird schleichend dekonstruiert. Es ist Zeit, dass der Papst und seine Kardinäle beginnen, der vorsätzlichen Dekonstruktion des europäischen Christentums entgegenzuwirken. Der Prozess wäre jedoch eine Herausforderung. Die Sache wäre es jedoch wert, so wie alle Tempelritter, die für ihren Glauben sterben, eine grosse Quelle der Inspiration für künftige Generationen sein werden. Sie werden Vorbilder sein. Entschieden, aussergewöhnlich mutig und selbstlos, sollte dem Tempelritter in den kommenden Jahrzehnten öffentliche Verehrung entgegengebracht werden.»

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/auszuege_aus_dem_manifest_des_attentaeters_1.11615790.html